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(Kein) Warten auf die Inspiration – Wie man den Kreativitätsprozess aktiv beeinflussen kann

Heute geht es um ein Thema, das mich in meinem Leben bisher auf unterschiedlichste Art und Weise begleitet und begeistert hat – so sehr, dass ich ihr sogar eine ganze Masterarbeit gewidmet habe.

Es geht um die Inspiration.

Welche Faszination für mich dabei von ihr ausgeht, lässt sich nicht vollständig erklären. Es gibt neurowissenschaftliche und psychologische Forschungen zum Thema Inspiration. Es gibt aber auch etwas Unerklärliches und Mystisches, das ihr anhängt.

Ich persönlich mag die Ideen des Musenkusses und der göttlichen Schöpferkraft, in deren Zusammenhang die Inspiration öfters genannt wird, sehr. Ich mag die Idee, dass wir im kreativen Prozess mit etwas verbunden sind, das höher und größer als wir selbst sind und dass der Verbindung damit ein gewisser Zauber inneliegt.

Ich mag es aber auch, das Ganze auf etwas herunterzubrechen, das für uns Sterbliche verstehbarer und kontrollierbarer ist. Denn was passiert, wenn man die Inspiration blindlings allein dem Göttlichen überlässt?
Wir müssen darauf warten, dass sie uns erteilt wird. Das ist – lästig. Vor allem, wenn man es mit Abgabeterminen zu tun hat.

Wenn es also auch einen unerklärlichen Anteil an der Inspiration gibt (und darauf bestehe ich!) – hier nun eine kurze Erklärung, wie Inspiration funktionieren kann.

Wie funktioniert Inspiration?

Inspiration ist kein unabhängiges Phänomen, das einfach so passiert. Es ist immer eingebunden in einen Kreativitätsprozess, der sich zum großen Teil unbewusst abspielt, jedoch bewusst beeinflusst werden kann.
Kreativitätsforscher sind sich darin einig, dass es mindestens zwei Ereignisse gibt, die vor dem sogenannten Geistesblitz stattfinden: Eine Phase der intensiven Wahrnehmung der Umwelt und eine Verarbeitungsphase.

Bei der intensivierten Wahrnehmung geht es darum, unsere Umwelt sehr genau zu beobachten und dabei bewusst auf jedes Detail zu achten. Damit steuern wir dem üblichen Filter entgegen, den unser Gehirn den Reizen, die von außen auf uns einströmen, auferlegt.

Reize werden vom Gehirn sonst oft zu einem größeren Bild zusammengefasst, ohne auf die Details zu achten. Oder sie werden von uns mit einer Bewertung belegt und somit schon nicht mehr objektiv betrachtet. Reize werden auch nach (Auf)Dringlichkeit sortiert. All diese Filter passieren automatisch, können aber überwunden werden, wenn wir unsere Umwelt bewusster und länger wahrnehmen – und zwar mit allen Sinnen!

Nach der Wahrnehmung kommt die Verarbeitung, in der Kreativitätsliteratur auch die Inkubationsphase genannt.

Damit diese Verarbeitung stattfinden kann, ist es absolut notwendig, nichts zu tun – und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Es hat sich herausgestellt, dass es wichtig ist, dem Gehirn Zeiten zu geben, wo es auf Autopilot umschalten kann. Denn nur dann können die gesammelte Wahrnehmungen frei miteinander assoziiert werden. Und nur so auf eine Art und Weise, die nicht passiert, wenn wir uns gezielt konzentrieren, um eine Lösung für ein mögliches Problem zu finden.

Zusammengefasst können wir also zwei Dinge tun, um unserer Inspiration auf die Sprünge zu helfen:
Zeit nehmen, um unsere Umwelt bewusst wahrzunehmen und Zeit nehmen, um Tagzuträumen.

Klingt eigentlich verlockend, oder? Doch wie sieht es in der der Praxis aus? Darum wird es in meinem nächsten Blogeintrag gehen…

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