Ich sitze hier und will einen Blogeintrag über eine Schreibblockade schreiben. Ich habe mir das fest vorgenommen. Ich habe den Laptop rausgeholt und ein Word-Dokument geöffnet. Ich schaue auf das leere Blatt. Schreibblockaden. Die Angst vor dem leeren Blatt. Dieser Moment, wo man das, was man sich vorher so schön zusammengeträumt hat, in die Wirklichkeit umsetzen will. Und es dann wie durch Zauberhand verschwunden ist. Ich fühle mich gerade auch ein wenig blockiert, darüber zu schreiben.
Ich erinnere mich an eine Filmszene in einer Hollywoodkomödie mit Jack Nicholson und Diane Keaton? Diane hat Liebeskummer – das führt bei ihr zu einem unaufhörlichen, kreativen Schreibfluss. Herrliche Szene, anzuschauen hier. Kreative Ergüsse als Resultat inneren Leidens. Die Popkultur ist voll davon.
Das mag funktionieren, klingt für mich persönlich aber nicht unbedingt erstrebenswert.
Viel inspirierender finde ich das Haus, was im eben benannten Film gezeigt wird. Direkt am Strand. Helle Räume. Eine Atmosphäre, in der es gar nicht erst zur Schreibblockade kommen darf. Oder doch?
Ich gebe nur ungerne generelle Tipps gegen Schreibblockaden. Das liegt daran, dass das Schreiben ein Prozess ist und in jeder Phase dieses Prozesses kann es zu einer Blockade kommen. Demensprechend unterschiedlich sind auch die Methoden, um der Blockade entgegenzuwirken.
Ist die Ursachen vielleicht ein missglückter Dialog mit dem inneren Schreiber? Oder ein Schreibroutinenproblem? Oder sogar reine Einfallslosigkeit?
In meinen Schreibbegleitungen gehen wir dem in einem Gespräch und einigen Übungen auf den Grund. Nur so kann wirklich gezielt darauf eingegangen werden, wo das Problem liegt und was dagegen getan werden kann. Dabei hilft mir natürlich auch mein therapeutischer Background, um zu verstehen, was für Glaubenssätze einen manchmal blockieren können.
Damit in diesem Artikel aber wenigstens ein paar Werkzeuge benannt werden, hier nun drei Übungen, die man auf jeden Fall ausprobieren kann, sollte man sich blockiert fühlen beim Schreiben:
1. Automatisches Schreiben ist immer ein guter Eisbrecher. Einfach hinsetzen, den Timer auf 10 Minuten stellen und drauf los schreiben. Nicht nachdenken über das, was Du schreibst. Und keine Pause einlegen. So kommst du zumindest schonmal in einen Schreibfluss – und manchmal entsteht daraus auch mehr.
2. Der Dialog mit dem inneren Kritiker. Was hat er zu sagen? Will er gehört werden? Kannst du seine Argumente außer Kraft setzen? Auch diesen Dialog kannst du aufschreiben und schauen, was dabei passiert. Oft kommen beim Schreiben Argumente hoch, von denen Du vorher gar nicht wusstest, dass sie da sind.
3. Zug fahren. Nur wenig bringt den Gedankenfluss so gut in Schwung, wie aus dem Fenster zu schauen und die Landschaft vorbei ziehen zu lassen. Das Gehirn gerät in den Tagtraumzustand. Und ist somit sehr empfänglich für Einfälle, wie ich bereits in diesem Blogartikel erklärt habe. So war es wohl nicht nur Zufall, dass J.K. Rowling im Zug ihre Idee für Harry Potter ‚empfangen‘ hat.
Gute Tipps! hast du es mal mit “writing prompts” versucht? Das hilft mir sehr gut bei einem leeren Blatt ins Rollen zu kommen
Ja, das ist auch eine sehr gute Methode! Ich nenne sie allerdings Warm-Ups und habe mir mal eine ganze Liste davon gemacht, auf die ich ab und an zurückgreife.